Über die Dunkelheit…

Aus Notwendigkeit greife ich zum Stift. Die Dunkelheit im Bild birgt Leben. Aus ihr wachsen Wesen und Formen, die meine Innenwelt zeigen. Es entsteht eine Welt der Hervorgeholten. Sie erinnern mich an das Unmögliche. Sie erschaffen sich selbst….

Ich male daran seit 2023. Oft arbeite ich langsam abends an Bildern, während ich tagsüber zwischen monatlichen Zahlungen und meinem Porzellloam im Wettlauf stehe. Staubkreide, Bleistift und Buntstifte sind mir aus meiner Kindheit vertraut. Es waren die frühen Momente der absoluten Selbstvergessenheit im Tun und Erschaffen, die mich geprägt haben. Eigentlich will ich dieses Bild noch lange nicht für fertig erklären.

Das ist mein Vater Sepp Viehauser (1940 bis 2017), Bildhauer und Drechsler. Auch wenn meine Kindheit wirklich äußerst verstörend war, hat die immanente Anwesenheit von Kunst durch ihn mir einen Leitfaden durchs Leben gegeben. Mit Bart wäre ich ihm wohl wie aus dem Gesicht geschnitten.

Vielleicht nehme ich mir bald die Zeit und gehe auf sein Lebenswerk ein.

Ich hatte viel Therapie nötig, um mein Elternhaus neutral zu betrachten. Aber haben wir nicht alle einen Rucksack mitbekommen? „Nur das Glück ist leicht“, hat Norbert Maier gesagt, ein Meister der Provokationstherapie, bei dem ich mir zwei Jahrzehnte lang die Wut aus dem Leib gebrüllt habe.

Noch mal für alle, die anders Frieden gefunden haben mit ihrer Herkunft oder da nichts gerade richten mussten: Mein Vater ist der Grund, warum ich eine gute Künstlerin bin.

me and my beast – Kaltnadelradierung – agbarha Otor – Delta States -Nigeria 2025 Selma Etareri

… da habe ich jetzt einen Ort für mich gefunden, an dem ich überglücklich bin, zumindest einmal im Jahr am Harmattan Workshop. Mehr dazu in Bälde.